Zwei Malermeister - dicke Freunde

Paul und Rudi arbeiteten zusammen in einem kleinem Betrieb als Malermeister und waren dicke Freunde. Paul nahm für seine lustigen Sätze nie einen Blatt vor den Mund. Rudi konnte kaum seine Klappe halten. Die Witze sprudelten aus ihm wie aus einer großen aber ziemlich giftigen Wasserquelle.

Warum so gut?

„Sie haben die Arbeit schlecht gemacht!“ , sagte die Wirtin des Hauses - eine Frau im
mittleren Alter mit kaltem, fast bösen Ausdruck im Gesicht, wo Paul und Rudi schon eine Woche die Wände tapeziert hatten.
„Aber das stimmt nicht Frau Müller“, versuchte Paul das Geschaffte zu verteidigen. „Kaum Jemand kann diese Arbeit besser machen als wir.“
Die Gewohnheit, alles mit Humor zu nehmen, hatte ihn in diesen Moment verlassen.  Mit Erstaunen  sah Rudi, wie Paul immer wütender und wütender wurde. Er war auch überzeugt, dass sie die Arbeit sorgfältig gemacht hatten.   Dann hatte er sich entschieden zu der Sache Stellung zu nehmen:
"Gut! Wie reißen alle Tapeten ab, bezahlen für das Material, das sie zur Verfügung gestellt  haben. Aber nur unter einer Bedingung: Sie werden selber aufräumen."
„Was!?“, empörte sich die Frau. „Ich soll aufräumen?“
„Ja! Und wir bezahlen gerne für die Aufräumarbeiten,“ fang Paul an zu lachen.
Die Frau wurde plötzlich blass.
„Gut...“, formulierte sie. „Sie haben die Arbeit gut gemacht.  Ich wollte nur wissen, warum denn so gut?“    

* * *
Das Böse kann man nicht besiegen... Nur für kurze Zeit zähmen.

Guter Geschmack

Das Handy von Paul klingelte, er legte den Pinsel zur Seite und nahm ab.
„Ihr seid zum Chef Pferd gerufen“, klang aus dem Mobiltelefon die junge und süße Stimme der Sekretärin. „Kommt sofort.“
„Es war Adel“, teilte Paul seinem Freud mit. „Der Führer Pferd möchte unseren Geist und Körper begutachten.“
„Wieder eine Wartung“ seufzte Rudi. „Wann bekommen wir endlich einen Siegel auf die Stirn: Dulden! Boss.“
Sie kamen zum Büro. Adel führte den Maler ironisch lächelnd zum Arbeitgeber, der vor dem Tisch stand und eine Zigarre rauchte.
„Frau Müller hat sich beschwert“, begann der Vorgesetzte die Erziehungsmaßnahme als die Sekretärin aus Zimmer wegtrat. „Sie  berichtete ihr seid beide laut und lümmelhaft.  Und die Kunden haben immer Recht...“
„Einspruch“,  Rudi  hob hoch die rechte Hand. „Paul ist mein Anwalt und ich bin der Anwalt von Paul. „Wir möchten einen Protest einreichen noch heute und schriftlich...“
„Was?!“, unterbrach ihn der Chef. „Hier gibt es keine Anwälte, nur mich und..."     
„Den Galgen...“ jetzt hat sich Paul gemeldet.
„Verschwindet!“, schrie Pferd böse. „Aber nicht nach Hause... Weiter lackieren... Und  Frau Müller um eine Entschuldigung bitten. Klar? Sonnst bestelle ich wirklich einen Galgen aus Spachtel und Pinsel.“ 
Die beiden kamen raus.
„Du wirst heute entweder gehängt“, erläuterte Rudi der Sekretärin, „oder bekommst eine Kette aus Spachtel und Pinsel. Unser Boss hat einen guten Geschmack. Er ist doch selber Maler und Lackierer."

* * *
Ihr Vorgesetzter tanzt Ihnen auf der Nase herum? Tanzen Sie mit!


© Heinrich (Gennady) Dick

Auszug aus zweitem Buch „Im Land des Schaffens“
Reihe „Lachen und Schaffen“